Sur le gâchis d’Avignon

Höchst umstritten ist Moorlanders Serie Fresch Connection, die er während einer Auszeit in Südfrankreich in den sandigen Boden wühlte. Um den Künstler vor den Augen der Presse und von Paparazzi abzuschirmen, hatte sein Management ein Gerücht lanciert, wonach Moorlander von christlich fundamentalen Fanatikern entführt worden sei und im Palast der Päpste zu Avignon gefangen gehalten werde. Enttarnt wurde die Aktion, als Moorlander mit gestohlenen Baumaschinen einige Ornamente oberhalb der berühmten Pont Saint Bénezet kreierte.
Sur le gâchis d’Avignon – Heiko Moorlander 2013.

Heiko Moorlander - sur le gâchis d'Avignon - by Irgendlink 2013

My Teeth Made A Lot Of Trouble In My Youth

Als teils befremdlich, teils abstoßend, meist aber als mutig, empfanden die Kritiker Moorlanders „Teeth ’n‘ Trouble“ Serie, die er, gesponsort von der Haftcreme-Industrie, in den Jahren 2008 und 2009 kreierte. In den USA tabuisiert und totgeschwiegen, geht man in Europa mit dem Thema Zahnersatz, Zahnheilkunde, Zahnspange im Teenageralter glücklicherweise offener um. Dennoch: Moorlander musste bis zu seinem 14ten Lebensjahr eine sogenannte „Ukrainische Klammer“ tragen, eine Außenspange, die ihn für mehr als drei Jahre seines Lebens zeichnete und ihm bei seinen Mitschülern den Beinamen „Drahtfresse“ einbrachte. Mutmaßungen, dass das Trauma aus Jugendzeiten mit schuld war an Moorlanders Zusammenbruch im Frühjahr 2013, erwiesen sich als Gerücht.

[…] hier ist ein ganz Großer am Werk! Einer, dem man sowohl Lebenserfahrung, als auch seinen Kunstsachverstand meilenweit ansieht und dabei gibt sich Moorlander stets bescheiden,  […] als zöge eine Krawane aus 60-Tonnern an weit entferntem Horizont in Richtung Sonnenuntergang und gebe sich dabei graziös wie ein Ballett am Broadway […]

(Mike Frazierson, Kulturredakteur – The New Newark Chronicle, 12. Juli 2009)

Bild: Archiv Jürgen Rinck. Elegant integrierte Moorlander in diesem MudArt Kunstwerk das Bordsteinpflaster und verlieh dem Kunstwerk so das Aussehen einer perfekt begradigten Zahnreihe.

Teeth and Trouble Series Irgendlink feat. Heiko Moorlander

Eklat auf der Palatin MudArt Fair 2013

Die Hassliebe, die Heiko Moorlander in der Stadt zuteil wird, in der er die wichtigsten Jahre seiner Kindheit verbracht hat, kann kaum größer sein. Mit dem Werk „Cum Into My Allee Babe“, provozierte er nicht nur die Jury, sondern brachte auch das vorwiegend weibliche Publikum auf dieser bedeutendsten MudArt-Veranstaltung im süddeutschen Raum gegen sich auf. Offenbar angetrunken inszenierte Moorlander in der Nacht nach der Preisvergabe (sein Werk landete weit abgeschlagen auf Platz dreizehn) ein 3D-MudArt-Gebilde. Das scheinbar harmlose Strohballenmonument entpuppte sich bei näherer Betrachtung als Lochstreifeninformation „Erika, ich liebe Dich“. Ob es mit seiner Unterbringung im städtischen Hotel Erika in Zusammenhang steht, ist noch unklar. Der Besitzer der Strohballen erstattete Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.

Cum Into My Allee - Heiko Moorlander
Cum Into My Allee – Heiko Moorlander

In To A Skye – Phosphorescent Item #I

Das von der Düngemittelindustrie ausgelobte Zweite internationale MudArt Festival in Nauru (Südpazifik) bot dem amerikanisch-österreichischen MudArt Künstler Heiko Moorlander Ende Oktober 2013 das ideale Forum, um an seinen neuesten 3D Mudart-Entwürfen zu arbeiten. Im Bild: das Werk In To The Skye, mit dem Moorlander den Publikumspreis ergatterte. Reifenspur auf frischer Silage, annhähernd 45 Grad führt die MudArt Spur scheinbar direkt in den Himmel.

Zweites internationales MudArt Festival Nauru 2013 Heiko Moorlanders In To The Skye 3D Mudart