Kunsthistorisch betrachtet ist Moorlanders Werk in den 1980er Jahren fast gänzlich als eine Hommage an die Band Talking Heads zu begreifen. Sechs Monate lang folgte Moorlander seiner Lieblingsband auf ihrer „Stop Making Sense Tour 1985“ kreuz und quer durch die USA. Überall wo er seinen MAN 2312 Turbo Diesel parkte, hinterließ der Konzeptkünstler bemerkenswerte MudArt Spuren. So wie hier in Treskentorvillage /Winnipeg, wo das Konzert mangels Ticketverkäufen allerdings abgesagt wurde. Will Crocket, der findige Besitzer der Konzerthalle, widmete diese kurzerhand um in ein MudArt Museum. Heute befinden sich neben dem Moorlander Original die Repliken der bedeutendsten MudArtisten weltweit in seiner Sammlung.
Don’t Pass Me By, Mother
Seven Trucks And Rock’n’Roll
Die ungeheuerliche Querulanz allen Seins
In einer sprichwörtlichen Nacht und Nebel Aktion gab Heiko Moorlander mit diesem Kunstwerk seinen Protest zum weltweiten Kriegsgebaren kund. Neben einem Kriegerdenkmal im südwestpfälzischen Mauschbach hatte Moorländer gemeinsam mit seinem Assistenten Hugo Kattler ursprünglich eine 24-Stunden-Performance geplant. Das Projekt scheiterte an einer Genehmigung durch die Behörden – für „solcherlei Unfug“ sei neben Gedenkstätten kein Platz, war die knappe Antwort.
Daraufhin rückte Moorlander mit seinem 2008er Caterpillar (genannt der Allesfresser) bei dichtem Nebel der kleinen Wiese neben dem Denkmal zu Leibe.
Undercover und stets das Herz auf dem rechten Fleck, so kennt man die MudArt-Legende M. (vollständiger Name ist der Redaktion bekannt) – hier war ein großer Rebell am Werk, der mit spitzer Panzerkette auf die Missstände in den Krisengebieten dieses Planeten gleichermaßen aufmerksam macht, wie er die Vergangenheit, insbesondere Europas, anmahnt: (Ed Korman, MudArt-Kritiker im Südwestpfälzer Schlammboten).
Die Ermittler konnten jedoch auf Basis der eindeutigen Spuren Moorländer als Täter identifizieren. In einem Prozess wurde er zu Schadensersatz und einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt.
Ironie der Situation: auf dem Denkmal findet sich auch der Name seines Urgroßvaters, der im Ersten Weltkrieg in der Schlacht um Verdun gefallen war.
Jigg Saw Slick
Der legendäre Jigg Saw Slick aus der Sammlung des Illinois Museum of Contemporary Art wird erstmals in Europa ausgestellt. Das Unikat aus Naturkautschuk mit titanverstärkter Karkasse war 2012 und 2013 auf Moorlanders 60 Tonner Buik Allrad aufgezogen und zeichnete – im wahrsten Sinne des Wortes – verantwortlich für zahlreiche spektakuläre Schlammzeichnungen. Unter anderem schuf der Ausnahme MudArtist damit die Toshinaka Mud Konjunktionen in Osaka und die Australien Dingi-Signs am weltberühmten Uluru (Ayers Rock) in Zentralaustralien.
Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen wurde das Relikt (auch bekannt als Mona Lisa von Illinois) nach Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) gebracht, wo es ab dem 31. Januar 2014 in der Zweibrücker Galerie für zeitgenössische Kunst Prisma ausgestellt wird.
Moorlander und die Medien
In den Medien – insbesondere in den deutschen – wird Heiko Moorlanders MudArt oft kontrovers diskutiert. Zu viele Skandale und Gerüchte umranken den Kunstprofi, der die wichtigsten Jahre seiner Kindheit im pfälzischen Kleinstädtchen Zweibrücken verbracht hatte. Als kürzlich sein in Zweibrücken lebender Chronist Irgendlink wegen einer Schmiergeldaffaire in die Schusslinie geriet, titelte eine der beiden führenden Tageszeitungen der Stadt: MudArt – die dunkle Seite der Kunst
Passage Of Mucus In The Stool
Aus Moorlanders Serie The Secret Secrets, in der er sich als Heranwachsender mit der Fäkalsprache im mittleren Westen der USA auseinandersetzte. Die teils höchst provokativen Kunstwerke standen wegen ihrer schlüpfrigen, meist in die Umgangssprachlichkeit abgleitenden Titel, lange Zeit auf dem Index und wurden weder im Fernsehen gezeigt, noch berichteten die Radiosender darüber. Erst eine Reihe von Publikationen in verschiedenen Underground Fanzines (Muddy Fox / Illinois, Grambling Muddeer / Utah und allen voran der von Larry Greathampton publizierte Desmoines Mudders Digest (DMD-Magazine)) verhalfen den Secret Secrets zum Durchbruch.
Giv’em Back Their Triple A
Kurz nachdem Standard&Poors Griechenland das Dreifach A entzogen hatte und die Staatsanleihen damit de Facto auf Ramschniveau herabstufte, schuf Heik Moorlander auf der MudArt Biennale in Heraklion (Kreta) dieses Protest -MudArt Kunstwerk. Der Reinerlös – eine achtstellige Euro-Summe kam den Kindern des internationalen Kindergartens in der griechischen Hauptstadt Athen zu Gute.
From Hell To Paradise
Zeitlebens beschäftigt sich Heiko Moorlander mit den Extremen der menschlichen Existenz. Kein Wunder also, dass sein Zyklus From Hell To Paradise sich in sowohl aktuellen, als auch schon vor Jahrzehnten kreierten MudArt Werken wiederspiegelt. Im Bild ein Remake seines als verschollen geltenden Werkes Krähenberg-Crow, welches Elemente des Vanitas, durchdrungen von postmodernen Anspielungen auf die „allzeit geknechtete menschliche Existenz“ vereint und unter Federführung des State of the Art der Mudart zu einem Kunstwerk von monumentaler Tiefe komponiert. (Alf Buttweißßer in The Newark Art Foire, Ausgabe 1/2014)
Just a „Pfützzz“ in the Middle of his Life
In diesem ersten Werk seiner „Portrait Of A Beloved“ Serie, in der Heiko Moorlander die Lebenswege von von ihm bewunderten Menschen des öffentlichen Lebens in Amerika nachzeichnet, geht es um den Schauspieler Burt Tendentlove. Moorlander ist ein glühender Verehrer von Tendentlove-Filmen, in denen das ländliche Leben an den Ostflanke der Rocky Mountains thematisiert wird. Das Kunstwerk Just a „Pfützzz“ in the Middle of his Life entstand kurz nach Burt Tendentloves Selbstmord. Das Original ist eines der Kernstücke der Sammlung des Museum of postmodern Mudart des State of Wisconsin.