Wenn ich dein Garten wäre, wäre ich längst verwildert
So lautet die Kernaussage in Heiko Moorlanders kürzlich entdeckten Tagebuch, das sich mit den wirtschaftlichen Zusammenhängen der MudArt beschäftigt. In dem sechsundsechzig Seiten dicken, handgeschriebenen Traktat spürt der Ausnahme-MudArtist den – aus seiner Sicht mafiosen – Machenschaften der großen MudArt Galerien auf den Grund. „(…) sind wir Künstler nichts weiter als Mastvieh, Rohstofflieferaten, Kohlegrubenarbeiter, unfair behandelte Kaffeebauern der feinen Künste (…) und die feinen Herren Galeristen picken sich die Filetstücke heraus und scheren sich einen Dreck, ob wir davon Leben können.“
Das Bekanntwerden des Textes führte zu einem Verwürfnis mit Arno Shellenraider, Moorlanders langjàhrigem Galeristen und allein berechtigtem Vertreiber für seine MudArt in Europa. „Dieses ungezogene kleine Schlammkunstbübchen wäre besser bei dem Metier geblieben, in dem er sich auskennt, anstatt solch ein dilletantisches Sudelbuch zu schreiben. Einmal im Dreck, immer im Dreck.“
Für die internationale Buchmesse in Newholls/Wisconsin, die sich auf MudArt-Literatur spezialisiert hat, plant ein österreichischer Verlag die Buchpremiere für Moorlanders „Tagebuch eines Raubbauern“
hat er das buch diktiert oder selbst in seiner kaum lesbaren antialphabeten klaue geschrieben?
mich dünkt, eine seelenverwandtschaft zu deinem chronisten sei irgendwie sichtbar … 😉
Er hat das Buch wohl vor dem „Großen Schock“ geschrieben, der ihm über Nacht die Schrift nahm. Posttraumatischer Analphabetismus nennt sich diese Krankheit. Moorlanders Zyklus „The Great Shokkk!“ ist übrigens wahnsinnig beeindruckend. Mit das Beste, was er je schuf, sagen Kunstexperten weltweit.