Jigg Saw Slick

Jigg Saw Slick Heiko Moorlander
Jigg Saw Slick Heiko Moorlander – 102/12 “, Latex on Titan, 2012

Der legendäre Jigg Saw Slick aus der Sammlung des Illinois Museum of Contemporary Art wird erstmals in Europa ausgestellt. Das Unikat aus Naturkautschuk mit titanverstärkter Karkasse war 2012 und 2013 auf Moorlanders 60 Tonner Buik Allrad aufgezogen und zeichnete – im wahrsten Sinne des Wortes – verantwortlich für zahlreiche spektakuläre Schlammzeichnungen. Unter anderem schuf der Ausnahme MudArtist damit die Toshinaka Mud Konjunktionen in Osaka und die Australien Dingi-Signs am weltberühmten Uluru (Ayers Rock) in Zentralaustralien.

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen wurde das Relikt (auch bekannt als Mona Lisa von Illinois) nach Zweibrücken (Rheinland-Pfalz) gebracht, wo es ab dem 31. Januar 2014 in der Zweibrücker Galerie für zeitgenössische Kunst Prisma ausgestellt wird.

Moorlander und die Medien

In den Medien – insbesondere in den deutschen – wird Heiko Moorlanders MudArt oft kontrovers diskutiert. Zu viele Skandale und Gerüchte umranken den Kunstprofi, der die wichtigsten Jahre seiner Kindheit im pfälzischen Kleinstädtchen Zweibrücken verbracht hatte. Als kürzlich sein in Zweibrücken lebender Chronist Irgendlink wegen einer Schmiergeldaffaire in die Schusslinie geriet, titelte eine der beiden führenden Tageszeitungen der Stadt: MudArt – die dunkle Seite der Kunst

Heiko Moorlander in den Medien

Passage Of Mucus In The Stool

Aus Moorlanders Serie The Secret Secrets, in der er sich als Heranwachsender mit der Fäkalsprache im mittleren Westen der USA auseinandersetzte. Die teils höchst provokativen Kunstwerke standen wegen ihrer schlüpfrigen, meist in die Umgangssprachlichkeit abgleitenden Titel, lange Zeit auf dem Index und wurden weder im Fernsehen gezeigt, noch berichteten die Radiosender darüber. Erst eine Reihe von Publikationen in verschiedenen Underground Fanzines (Muddy Fox / Illinois, Grambling Muddeer / Utah und allen voran der von Larry Greathampton publizierte Desmoines Mudders Digest (DMD-Magazine)) verhalfen den Secret Secrets zum Durchbruch.

Passage of Mucus in the Stool von Heik Moorlander. MudArt

Giv’em Back Their Triple A

Kurz nachdem Standard&Poors Griechenland das Dreifach A entzogen hatte und die Staatsanleihen damit de Facto auf Ramschniveau herabstufte, schuf Heik Moorlander auf der MudArt Biennale in Heraklion (Kreta) dieses Protest -MudArt Kunstwerk. Der Reinerlös – eine achtstellige Euro-Summe kam den Kindern des internationalen Kindergartens in der griechischen Hauptstadt Athen zu Gute.

Giv'em Back their Triple A

From Hell To Paradise

Zeitlebens beschäftigt sich Heiko Moorlander mit den Extremen der menschlichen Existenz. Kein Wunder also, dass sein Zyklus From Hell To Paradise sich in sowohl aktuellen, als auch schon vor Jahrzehnten kreierten MudArt Werken wiederspiegelt. Im Bild ein Remake seines als verschollen geltenden Werkes Krähenberg-Crow, welches Elemente des Vanitas, durchdrungen von postmodernen Anspielungen auf die „allzeit geknechtete menschliche Existenz“ vereint und unter Federführung des State of the Art der Mudart zu einem Kunstwerk von monumentaler Tiefe komponiert. (Alf Buttweißßer in The Newark Art Foire, Ausgabe 1/2014)

MudArt Heiko Moorlander From Hell To Paradise

Just a „Pfützzz“ in the Middle of his Life

In diesem ersten Werk seiner „Portrait Of A Beloved“ Serie, in der Heiko Moorlander die Lebenswege von von ihm bewunderten Menschen des öffentlichen Lebens in Amerika nachzeichnet, geht es um den Schauspieler Burt Tendentlove. Moorlander ist ein glühender Verehrer von Tendentlove-Filmen, in denen das ländliche Leben an den Ostflanke der Rocky Mountains thematisiert wird. Das Kunstwerk Just a „Pfützzz“ in the Middle of his Life entstand kurz nach Burt Tendentloves Selbstmord. Das Original ist eines der Kernstücke der Sammlung des Museum of postmodern Mudart des State of Wisconsin.

Heiko Moorlander Just A Pfützzz in the Middle

Eklat auf der Palatin MudArt Fair 2013

Die Hassliebe, die Heiko Moorlander in der Stadt zuteil wird, in der er die wichtigsten Jahre seiner Kindheit verbracht hat, kann kaum größer sein. Mit dem Werk „Cum Into My Allee Babe“, provozierte er nicht nur die Jury, sondern brachte auch das vorwiegend weibliche Publikum auf dieser bedeutendsten MudArt-Veranstaltung im süddeutschen Raum gegen sich auf. Offenbar angetrunken inszenierte Moorlander in der Nacht nach der Preisvergabe (sein Werk landete weit abgeschlagen auf Platz dreizehn) ein 3D-MudArt-Gebilde. Das scheinbar harmlose Strohballenmonument entpuppte sich bei näherer Betrachtung als Lochstreifeninformation „Erika, ich liebe Dich“. Ob es mit seiner Unterbringung im städtischen Hotel Erika in Zusammenhang steht, ist noch unklar. Der Besitzer der Strohballen erstattete Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.

Cum Into My Allee - Heiko Moorlander
Cum Into My Allee – Heiko Moorlander

Mein Auto, mein Haus, mein Truck

Heiko Moorlander, der wohl bekannteste Mudartist weltweit macht seit den frühen 1980er Jahren mit raumgreifenden Schlamm-Zeichnungen auf sich aufmerksam. Anfangs in der Kunstwelt belächelt und als Monstertruck-Kiddie diffamiert, werden seine faszinierenden Schlamminstallationen seit einigen Jahren zu Preisen in sechsstelliger Höhe gehandelt.

Heiko Moorlanders Truck
Heiko Moorlanders Truck (zum Vergrößern bitte anklicken)

Was ist denn schon dabei? Maler benutzen einen Pinsel, um ihre Werke zum Ausdruck zu bringen, Bildhauer Hammer und Meißel, Fotografen verwenden Digitalkameras. Ich drücke mich eben mittels hunderte PS starker Dieselmaschinen und Reifenprofilen aus.

The world is my sandbox and my truck is my castle […]

Moorlander in einem Interview während des internationalen MudArt Festivals in Throughrock/Wisconsin.