The Stormy Deviation | #mudart

Gesponsert durch die Windenergie-Industrie entstanden auf den Höhenzügen zwischen Saar und Mosel beim ersten internationalen Merziger Wind Is Batsch Festival zahlreiche hochkarätige #MudArt Kunstwerke. Prominentester Gastkünstler war Heiko Moorlander. Im Bild sein Beitrag Stormy Deviation (stürmische Ablenkung), das abgeschlagen nur den dritten Platz belegte.

Nelly Omlor, Kunstexpertin beim Nenniger Erdbohrer, dem Fachmagazin für Schlammkunst in der Region Saar-Lor-Lux schrieb:

Hündelei oder Kunst? Nachdem Moorlander der dreckigen Reifenindustrie den Rücken gekehrt hat, versucht er, mit der Windstromindustrie anzubandeln und dort Sponsoren zu finden. Sein Kunstwerk Stormy Deviation spricht eine mehr als eindeutige Bildsprache. Zudem ist der Name Programm: Der Künstler weicht jeglicher Stellungnahme aus und stand der Redaktion nicht für ein Interview zur Verfügung. Zu Recht gewann das Kunstwerk Van Straat to nieuwe Straat der Newcomerin Greta Groening der ersten Preis.

Auf einem Teerweg vor dem andeutungsweise sichtbaren Fuß einer Windanlage führt eine hellbraune LKW-Spur abseits in ein abgeerntetes Feld. Der Bildhorizont liegt im oberen Fünftel des quadratischen Bilds. Blasse Pastellfarben in blau-gelb-beige

Moorlander 2018 Kalender

Schwarz-weiße Schlammspur über Schriftzug Moorlander 2018

Schon für 2015 erstmals geliebäugelt, gibt es nun endlich einen Moorlander-Kalender für das Jahr 2018. Format Din A4 hochkant, 14 Blätter, Preis 15 Euro plus 3 Euro Versand und Verpackung.

Druck Digitaldruck vierfarbig auf 135 g Papier. Spiralbindung weiß.

Auch größere Mengen möglich – zum Beispiel als Weihnachtsgeschenk für Ihre MitarbeiterInnen (bitte per Mail Kontakt aufnehmen zu Auflage und Rabatten).

Die verrücktesten Schlammkunstwerke weltweit in zwölf Monatsblättern plus ein Beiblatt und Deckblatt. Bestellen können Sie den Kalender unter irgendlink@t-online.de

Zwölf Monatsblätter des Moorlander-Kalenders als 3 mal 5 Polaroid-Bildmontage zur Übersicht.

My Home Is My Castle

Skandal um Heiko Moorlander. Mit ‚My Home Is My Castle‘ schuf er ein Kunstwerk, das beinahe identisch ist mit ‚The Trap‘. Die Sammelrinnen und Sammler weltweit reagierten empört auf die dreiste Kopie. Auf dem Kunstmarkt brachen die Preise ein für die – bisher – als sicher geltende Anlage in MudArt made by H. Moorlander.

Eine Ode an die Ideenlosigkeit!!!

Der Titel des Klagenfurter Matschblatts klingt vernichtend. Gastautor Ed Korman, langjähriger Moorlander-Chronist  und MudArt-Experte bringt mit deutlichen Worten seine Empörung zum Ausdruck:

Hier hat einer seinen Horizont überschritten und geht glamourös wie eine von tausende Baggerketten aufgeschlitzte Titanic aus Lehm und Kärntener Kalk unter. Der Klavierspieler spielt zwar noch bei dreißig Grad Schlagseite backbords, aber was wir hören, klingt atonal, ausgeleiert.

Laaaangweilig.

Ein Gerstenfeld, schon bald erntereif golgelb mit fluchtender Traktorspur. Blauer Himmel. In der Mitte ein quadratischer Fleck grüner Nachsaat.
Dreißig Jahre nach ‚The Trap‘ zeigt Heiko Moorlander auf der Klagenfurt MudArt-Biennale ein nahezu identisches Kunstwerk. Die Sammlerinnen und Sammler weltweit reagieren empört.

The Trap

Die Falle. Frühe Moorlander MudArt Inszenierungen haben in gewisser Weise etwas Morbides. Ähnlich wie sein großes Vorbild Edgar Allen Poe hat Heiko Moorlander eine geradezu panische Angst davor, lebendig unter einem seiner tonnenschweren Mudart- Traktoren begraben zu werden. Diese Angst, so sein Kinderpsychologe Doktor Siegmund, gehe auf ein Trauma zurück, das er als Kleinkind in seiner Geburtsstadt Klagenfurt erlitten hat. Über Einzelheiten gibt der Arzt keine Auskünfte. Dies falle unter die ärztliche Schweigepflicht.

Das Kunstwerk The Trap stellt eine Art Zäsur dar an der Grenze zwischen Mudart und Landart. Über Monate bereitete sich Heiko Moorlander auf die Arbeit mental vor. Die Vorarbeiten des in „Seed-Technique“ erschaffenen Werkes waren äußerst aufwändig. (Ed Korman, Moorlander-Chronist)

Dunkelgrüne, etwa sechs mal sechs Meter große quadratische Fläche jungen Getreides in einer etwas helleren Getreideart. Eine Traktorspur fluchtet zum Horizont. Ein kleiner Baum unter blauem Himmel ist im Hintergrund zu sehen.

The Emd

Frisch geschnittene Wiese mit markanten Graswulsten

This is the emd, my only friemd the emd

Als glühender Verehrer der „Doors“ schuf Heiko Moorlander in den späten 1990er Jahren dieses Werk. Wie kein anderes Zitat kontrasiert es die Lebendigkeit des Emd – so wird der hochsommerliche Wiesenschnitt in der Alpenregion genannt – mit der Düsternis des (beinahe) gleichnamigen epochalen Songs von Jim Morrison. (Ed Korman, im Churer Pflutterer, Fachzeitschrift für alpine Schlammkunst, Ausgabe 3/2003)

Das Kunstwerk gilt als Schlüsselwerk von Moorlanders sogenanntem „Wald- und Wiesenintermezzo“, einer Phase, in der der junge Mudartkünstler versuchte, in der Land-Art seinen Platz zu finden.

Frisch geschnittene Wiese mit markanten Graswulsten

The Hidden Track #MudArt

Er hatte es selten leicht auf Bühnen. Vielleicht erinnert man sich noch an Heiko Moorlanders Auftritt bei der Preisverleihung zur Internationalen MudArt-Biennale Rotterdam im vergangenen Jahr, die unter dem Thema ‚In vlakke Landen‘ – in flachen Landen – stand. Als Gewinner sollte der charmante Muddy-Boy auf der Bühne zu einer Karaoke-Maschine des Hauptsponsors Sungsam Music and Roaar Inc.ein Lied singen. Doch der bärbeißige Kerl versagte im Rampenlicht komplett. Was ihm in Schlamm und Schmutz selbst vor vielen tausend Zuschauern draußen auf den Feldern – einzig geschützt durch die Karosserie tonnenschwerer Maschinen – mühelos gelingt, souverän seine Kunst zu performen, blieb ihm in der nur halb gefüllten Kinderdijk Modderhal verwehrt. Die klägliche Darbietung, bei der dem Preisträger streckenweise die Stimme versagte, wurde noch pointiert, durch stoisch beklommenes Schweigen der gut vierhundert Galagäste.

Doch nun ist er zurück und legte mit ‚The Hidden Track‘ eine MudArt-Installation von besonderer Güte vor. Man sagt, man habe den Künstler dabei lauthals aus dem offenen Fenster seines 2016er 850 kW Sungsam Silage-Breaker singen hören.

Sungsam Music and Roaar Inc. ist ein erst seit wenigen Jahren international aktives Unternehmen, das die Zeichen der Zeit erkannt hat und das mit einer Produktpalette zwischen Unterhaltung, Bau- und Landmaschinen den schmalen Grat zwischen Show und Agrartechnik im milliardenschweren MudArt-Markt auslotet.

 

Silage-Haufen, auf den eine Traktorspur zuführt. Gelblich grünes Bild, quadratisch. im Hintergrund versteckt ein Bagger-Arm.
Feel like a popstar – Heiko Moorlander erfüllte sich einen lang gehegten Bühnentraum in diesem in sog. Silage-Technik erarbeiteten MudArt Kunstwerk.

Glyphosat Showers

Scharzer Latex, Handschellen, Gasmaske, Ketten und Schläuche. So kennt man den Pornodarsteller Meiko Whorelander, der mit süffisant perversen Filmchen von sich reden machte. Wegen Namensähnlichkeit und Anspielungen auf Heiko Moorlanders MudArt Kunstwerke geriet er kürzlich mit dem Management der Schlammkunstikone Konflikt.

Eine Klage wegen Rufschädigung wurde jedoch vor dem Premium Court in Hastings/California abgewiesen (die Schlagzeilen titelten: New Battle of Hastings) .

Heiko Moorlander drehte daraufhin den Spieß um und performte im Whorelander-Outfit sein Kunstwerk ‚Glyphosat Showers‘ als Anspielung auf Whorelanders Pornotrilogie ‚Golden Showers I-III‘.

Die Frage, warum da kein Stroh liegt gibt der Fachpresse allerdings Rätsel auf.

  

Die ungleichen Zwillinge

Synchron Mudart während der First International MudArt Biennale in Widnau. Heiko Moorlander arbeitete an seinem raumgreifenden Schlammkunstwerk erstmals mit zwei Spezialbaggern, dem berühmten Blue Spider, der mittels Funktechnik als Master mit der Roten Krabbe (Slave) gekoppelt war.

Das Werk ist seinem Jugendfreund @sagkai gewidmet.

   
 

The Carot Wonder

Ein kahles Feld. Satter Lösboden. In der Luft vibriert das sonore Jaulen eines 1222er Massey-Ferguson. Unweit die nahe Großbaustelle einer Hangsicherungsmaßnahme.  Baumaschinen. LKW-Fahrer, die wie Henker 30tonnenweise ein Urteil vollstrecken. Schmutz und Dieselrußgestank.

Der Berg kommt.
Der Berg ist da.
Der Berg geht.
Der Schlamm ruft.
(Ed Korman im Kulturjournal des Churer Landboten)

Mit Spezialreifen grub Heiko Moorlander diese ‚disruptive‘ Schlammskulptur in den Lös fruchtbarsten Landes südlich der Kantonshauptstadt Chur.