Fucked

Endlich frei! Oft ist es ganz einfach und doch so schwer. Die Angstträume, die Heiko Moorlander lange Zeit verfolgten konnten mit ‚Fucked‘ endlich besiegt werden.

Sehen Sie hierzu die drei letzten Beiträge: Against The Wall III, Give Me Back My Triple A, und Against The Wall II.

Die decke eines LKW-Reifens liegt lang ausgebreitet auf trocknendem Schlamm. Im Hintergrund ein wenig Grün. Das Bild ist aus der Froschperspektive in weitem Winkel aufgenommen.
Endlich frei. Endlich nackt. Mit sich lösenden Reifendecken während der Kreation von MudArt-Kunstwerken hat Moorlander eine neue, revolutionäre Ausdrucksweise entdeckt und sich gleichzeitig von seinen Alpträumen befreit.

Wenn schon nackt und mit 40 Tonnen unterm Hintern gegen eine Wand, dann richtig! Sagte sich der Künstler eines Tages. Der Angst vor Nackheit und der damit einhergehenden Blamage kannst du nur mit einer Rosskur begegnen. So präparierte Moorlander die Reifen seines 48-Tonner Buik derart, dass sich die Decke irgendwann unweigerlich lösen musste, stieg splitterfasernackt, einzig bekleidet mit Sicherheitsschuhen ins Führerhaus und kurvte während der Fabara-Mundiale-del-Fango unweit der Bahnlinie Zaragozza-Barcelona über das Ausstellungsgelände. Nach und nach lösten sich die Reifendecken. Scheinbar willkürlich fügten sie sich in die harmonischen Kreise auf dem trockenen Untergrund, wobei „[…] nie dagewesene Faszinationen aus Dreck und Gummi“ (Domingo del Barrios für die lokale Presse) entstanden.

Der Skandal in der weitgehend katholischen Region war perfekt und zog, neben einer empfindlichen Geldstrafe und 30 Tagen bedingtem Arrest auch eine breite Diskussion (Nakedness-Gate) in den Sozialen Medien nach sich. Unbestätigten Berichten zu Folge habe Moorlander laut singend ‚Hacido barro del Mondo cruelo‘ (ungefähr zu übersetzen mit ‚Ich schlamme in einer grausamen Welt‘) zur Melodie von The Passenger gesungen, rythmisch rührend im Sechzehngang-Getriebe seines Fahrzeugs. Mit dieser eindeutigen Geste provozierte er zusätzlich.

 

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