Birrmoos, Birrmoos

Zwischen einem geteerten Radweg und der Straße befindet sich ein schmaler, erdiger, unbewachsener Streifen, durch den sich eine Reifenspur zieht. Am Horizont des blassblaugrauen Bildes sieht man ein Warnschild, Halteverbotsschilder und Gebäude.

Er lässt und lässt sich nicht in Bahnen lenken. Selbst in der kleinen, ordentlichen Schweiz, in der die Wege meist befestigt, gerade, sicher und unerbittlich sind. Während der zweiten internationalen MudArt-Biennale im Aargauer Birrfeld sorgte Heiko Moorlander für einen Eklat, als er mit seinem 50-Tonner Buik Transalp (genannt ‚Heartbreaker‘) das Ausstellungsgelände verließ und eine frisch planierte Grünfläche zwischen Straße und Radweg als eine Art erweiterte Leinwand nutzte.

Entgegen den internationalen Reglements hatten die Organisatoren der Biennale die Ausstellungsfläche streng aufgeteilt, so dass die Künstlerinnen und Künstler, gleichsam wie weggesperrt in ihrem jeweiligen Feld, allein verantwortlich zeichneten für ihre raumgreifenden Schlammspuren. Moorlander und etliche seiner Künstlerkolleginnen und -kollegen sahen darin einen Verrat am ursprünglichen MudArt-Gedanken.

‚Selfsupported, free, neither a fence nor a frontier‘

Die Provokation gelang und sie zahlte sich sogar aus. Moorlanders Protestwerk Birrmoos, Birrmoos feat. MC Ja haben Sie denn eine Bewilligung?!  wurde von der Jury zwar nur auf Platz zwei gewählt, aber die renommierte Basler ‚Fondation Wiederkehr‘ kaufte das Kunstwerk an.

Der eigenwillige Titel des Kunstwerks spielt auf ein Lied der Schweizer Band Patent Ochsner an.

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