Scratched In The Sandbox

das untere Zehntel des Bilds zeigt eine Teeroberfläche, auf der ein gelblicher Sandhaufen liegt. Die Spur eines Gabelstaplers drückt sich im feuchten Sand ab.

Es gibt zwei Kräfte, die die Handlungen der Menschen bestimmen. Das eine ist die Angst. Das andere ist ein diffuses Etwas, das individuell verschieden gedeutet werden muss, eine Art Schöpfungskraft, aufstrebend, voranpreschend wie eine 1200 PS starke Roadtrain in der Nullarbor-Ebene der eigenen kleinen Existenz.

Gewiss, der martialische Vergleich der menschlichen Psyche mit einem Dieselmotor und einem fernen, heißen Kontinent (das Zitat spielt an auf die Nullarbor-Ebene im Süden Australiens), mag etwas an den Haaren herbei gezogen sein, aber es ist auch kein Journalist, der dies schreibt, sondern ein gewisser Joe Dineb. Der Barkeeper aus irgendwo mitten in der Wüste irgendwo mitten in den USA schreibt in seinem Buch ‚Mundschenk und Director of MudArt‘ nicht nur über seine Begegnung mit einem Team Heiko Moorlanders im Jahr 1997, vielmehr rankt er seine Autobiografie um diese Begegnung, Ausflüge in die Alltagsphilosophie inklusive.

Das Bild zweier Kräfte, die den Menschen bestimmen im ewigen Clinch zwischen Gut und Böse, Hin und Her, Auf und Ab, ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Ebbe und Flut, Geben und Nehmen, Dick und Doof, viele, oft skurrile Ausprägungen finden sich in Religion und Kunstgeschichte über die Jahrhunderte bis tief hinein in die Digitale Welt, die nur noch aus Einsen und Nullen besteht.

Dazwischen irgendwo dieselrußsstinkend und auf brutal sensible Weise harmonisch die MudArt. Und in der MudArt widerum der wohl bekannteste Künstler dieser Gattung, Heiko Moorlander.

Auch er war einst den Gegenpolen allen Seins unterworfen, gibt er in einem Interview mit dem MudArt-Experten und Kunstkritiker Ed Korman zu.

Ich war ein sehr sensibles Kind, das sich nur ungern aus dem Haus traute. Der Sandkasten vor unserer Mietskaserne in den Klagenfurt Airfield Barracks war bis zu meinem siebten Lebensjahr der entfernteste Ort der Welt. Dort war ich frei, fühlte mich sicher und geborgen … bis mich eines Tages der Nachbarjunge Ken verprügelte. Wie lange ist das jetzt her […] wie auch immer, an diesem Tag wurde mir klar, ich muss kämpfen, auch wenn ich gescheitert war. Scratched in the Sandbox spielt auf jenes Erlebnis an, aber das sage ich jetzt nur ihnen, Herr Korman.

Wie dieses Geheimnis in die Biografie von Joe Dineb gelangte ist unklar. Heiko Moorlander war jedenfalls ’not amused‘.

das untere Zehntel des Bilds zeigt eine Teeroberfläche, auf der ein gelblicher Sandhaufen liegt. Die Spur eines Gabelstaplers drückt sich im feuchten Sand ab.
Juni-Motiv des Moorlander-Kalenders 2020. Wie ein erhellender Accent Aigu stemmt sich die Spur des Künstlers gegen den Verlust der Kindheit.

Scratched in the Sandbox gilt als Schlüsselwerk zu Moorlanders innerer Einstellung zur martialischen MudArt, ihrer zerstörerischen, brutalen Kraft und dem Bindeglied zu dem zart besaiteten Jungen, der er einst war. Für sieben Millionen Dollar wechselte das Kunstwerk kürzlich bei einer Auktion den Besitzer und ist nun im privaten Museum der Schweizer Fondation Wiederkehr der Öffentlichkeit wieder zugänglich.

Du musst scheitern, um zu siegen, siegen, um zu scheitern, es ist die Tide. Immer ist es die Tide. (Epilog in Joe ‚Mouthful‘ Dinebs „Mundschenk und Director of MudArt“, 84 Seiten Paperback, Melville & Dick 2018)

 

One Leg Joe

In der oberen linken Ecke steht ein Transportfahrzeug für Baumaschinen mit heruntergeklappter Auffahrrampe. Eine derbe Reifenspur führt neben einer begrünten Böschung zur Rampe. Grün und eine Nuance Orange zieren das Motiv farblich.

Um Vertrauen geht es in diesem Artikel und um eine Enttäuschung. Um die Gegenpoligkeit allen Seins, um einen Biografen, der womöglich nie existiert hat und um ein abbes Bein. Dies ist die Geschichte von One Leg Joe.

Jene legendären Tage, festsitzend im Dairy County, sprichwörtlich auf dem Trockenen, in denen das Team um Heiko Moorlander die Zeit totschlagen musste, bis die kleine Tankstelle jenseits der Welt mit Benzin beliefert wurde, diese Tage sind der Grundstein für das kleine Glück Joe ‚Mouthful‘ Dinebs. Sein Begegnung mit den Mudartisten erzählt seine Biografie „Mundschenk und Director of MudArt“ (84 Seiten Paperback, Melville & Dick 2018), in der sich auch intime Informationen über Heiko Moorlanders Kindheit und Jugend finden.

Genau diese intimen Informationen (sie kratzen am Raubein-Image des berühmten Mudartisten) sind Stein des Anstoßes, ließen die zunächst dicke Männerfreundschaft, die Joe und Heiko verbanden in einen schmutzigen Krieg abdriften. An den oft whiskeyschwangeren Abenden in Joes Inn gab der Mudartist offenbar etliche Geschichten aus seiner Vergangenheit preis, zwar unter der Auflage, es sei ein Geheimnis, aber man weiß ja wie das ist. Ein Geheimnis ist nur dann geheim, wenn man es nie nie nie jemandem erzählt. Besser noch: es gar nicht erst denkt (denn wer denkt, der schwätzt auch, irgendwann).

Nicht so vieles ist gesichert über das Zustandekommen von Dinebs Biografie. Gab es den ominösen Verfasser und Biografen tatsächlich, oder hat Dineb das Buch selbst geschrieben? Der Vertrauensbruch, der sich in dem Buch manifestiert, entzweite ihn und Moorlander.

Worte, Fäuste, Anwälte und über dem Grabenkampf kein Ende in Sicht. Am Ende blieben nur Verlierer und etwas große Kunst an einem Ort, wo sie nicht hingehört.

In der oberen linken Ecke steht ein Transportfahrzeug für Baumaschinen mit heruntergeklappter Auffahrrampe. Eine derbe Reifenspur führt neben einer begrünten Böschung zur Rampe. Grün und eine Nuance Orange zieren das Motiv farblich.
Kalenderblatt Mai des Moorlander-Kalenders 2020.

Mit der Installation One Leg Joe verschaffte sich Heiko Moorlander schließlich Luft, indem er den hassgeliebten einstigen Freund noch einmal würdigte. Die Installation befindet sich unweit des Orts ‚Half A Grave‘, ein Flecken Land noch trostloser als One Man Creek. Der Name ist Programm, bezeichnet er doch das Grundstück, auf dem Joe Dinebs ‚abbes‘ Bein begraben liegt. Sagt man.

Am Ende bleiben mehr Geschichten als Fakten. Mehr Halbwahrheiten als ganze, gestandene Männer. Mehr Staub, Dreck und Trostlosigkeit als Dieselruß. Ein Feld von Verlierern im bunten Antlitz dahin rostender 40-Tonner.

 

 

Power Of

Mittig im Bild der platte Reifen eines Bauwagenrads unter rostiger, eiserner Achskonstruktion und Verbretterung des Aufbaus mit abblätternder, gelber Farbe.

Eine Kreuzung im Nichts. Sengende Hitze. Ein paar Flaschen Whikey zu viel. Der Geruch eines Kadavers. Ein kleines, weißes Haus. Zwei Stühle davor, Fliegenfang in der offenen Tür, Klimaanlage surrt. Der Geruch einer unheimlich schmutzigen Latrine jenseits des Grundstücks. Nichts als Wüste ringsum. Wüste, weites Land und eine Handvoll Vierzigtonner. Eine Szene die klingt wie aus einem apokalyptischen Film.

Nie lagen Niedergang und Hoffnung näher beisammen. Die Geschichte des legendären MudArt-Mobs vom One Man Creek erzählt von Zusmmenbruch und Regeneration, von absoluter Hoffnungslosigkeit und ‚make the best of it‘. Fünf Männer und Frauen, ein Leihwagen, eine Kiste Whiskey, eine Tropennacht und ein Desatser. Mehr brauchte es nicht, um eines der ungewöhnlichsten MudArt-Events der letzten Jahrhunderte zu ermöglichen.
(Aus der Biografie von Joe ‚Mouthful‘ Dineb, „Mundschenk und Director of MudArt“, 84 Seiten Paperback, Melville & Dick 2018)

Als in den späten Abendstunden des 23. März 1997 das Team des MudArt-Künstlers Heiko Moorlander seinen Leihwagen auf dem staubigen Parkplatz von One Man Creek parkte, um eine Pause einzulegen, konnten sie nicht ahnen, dass es etwas länger dauern würde. Vielleicht war der Whiskey schuld oder das fettige Essen im Gasthaus, das sich als einziges Gasthaus im Umkreis von 346 Meilen rühmte, aber ganz sicher trug die Tatsache dazu bei, dass sich jemand an den Tankreserven des Leihwagens bedient hatte und die Crew spät in der Nacht nicht mehr vom Parkplatz kam.

Vollgesoffen ausgetrocknet – dried up fully drunk. Power Off.

Es wäre ohnehin keiner mehr in der Lage gewesen, den Wagen zu steuern.

Mittig im Bild der platte Reifen eines Bauwagenrads unter rostiger, eiserner Achskonstruktion und Verbretterung des Aufbaus mit abblätternder, gelber Farbe.
Motiv des April-Kalenderblatts Moorlander 2020.

Das große Problem in One Man Creek ist, dass die kleine Wüstentankstelle nur ein Mal wöchentlich mit Kraftstoff beliefert wird.

Die Tanks der alten Trucks haben noch ein bisschen Diesel, vielleicht nützt das?, bot der einbeinige Joe, Besitzer und Barceeper von One Man Creek, dem verkaterten MudArt-Team an.

Ein Leihwagen mit Benzinmotor. Verhängnis. Drei Tage warten im Nirgendwo auf einen Tanklaster, der hoffentlich kommt. Kein Internet, im TV nur FOX-News, Tapasküche, viel Fett und Whiskey, unendlich viel Whiskey.

This is the end, my friend, the end, my only friend the end.

Doch statt in Lethargie zu fallen und sich dem Alkohol hinzugeben, machte das MudArt-Team um Heiko Moorlander die Not zur Tugend: „Die Dinger da, fahren die noch, Joe?“ Moorlander wies lässig mit dem Kinn zu dem Ensemble uralter Trucks hinter dem Haus. „Aber sicher!“ erwiderte der One Leg Joe.

Man erzählt sich, der Kraftstoff in den Maschinen habe genau so lange ausgereicht, bis der Tankwagen drei Tage später eintraf. Moorlander habe Tag und Nacht wie ein Berserker gearbeitet und am Ende eine Art Labyrinth an MudArt-Spuren rings um One Man Creek gelegt, das man auch auf Satelitenbildern erkennen könne. ‚From Phoenix/Arizona to Ashes/Kentucky‘, so der zweideutige Arbeitstitel.

Im Prinzip ist dies eine Geschichte wie aus dem MudArt-Bilderbuch. Nur, die Sache hat einen Haken. Es gibt keinen Beleg dafür! Keine Presse. Keine Film-, Foto- oder Tondokumente. Den Ort One Man Creek sucht man auf der Landkarte vergebens. Über Joe Dineb existiert gerade mal ein einziger Wikipediaartikel in finnischer Sprache, der zudem heftig umstritten ist und immer wieder intern diskutiert wird. Nur die Tatsache, dass Moorlander und sein Team vom 23. bis 26. März 1997 als vermisst galten, deutet an, dass da ‚etwas gewesen sein könnte‘. Die einzige Erwähnung des unfreiwilligen MudArt-Events findet sich in der Autobiografie ‚Mundschenk und Director of MudArt‘ von Joe Dineb.

 

 

Apocalypse

Eine junges Rübenfeld mit aufkeimenden Pflanzen vor starkblauem, schönwetterbewölktem Himmel wird von einer Traktorspur durchbrochen.

Irgendwo jenseits von Milwaukee im weiten, hügeligen, grünen Land Wisconsins. Ein Tross schwerer  Maschinen mit breiten, martialischen Reifen stoppt in der Morgendämmerung vor Joes Inn. Das kleine Fastfood-Restaurant reklamiert für sich ‚Gods own Burger‘ zu produzieren. Weit und breit gibt es an der Kreuzung zweier Interstaterouten außer Viehweiden und Molkereien nichts. Und auch Joes Inn wäre nicht besonders bemerkenswert, hätte nicht der lokal durchaus bekannte Künstler Francis H. Hennessey eine beeindruckende Kunst-Installation auf der Toilette von Joes Inn hinterlassen. Seine Wandinstallation ‚Apokalyptische Reiter‘ ist ein Ensemble aus vier Edelstahl-Toilettenpapierhaltern, die je nach Tageszeit, mal mehr, mal weniger mit Papier bestückt sind. Manchmal sind sie sogar ganz leer, sehr zum Leidwesen der Durchreisenden, die diese einzige Toilette im Niemandsland zwischen Staughton, Waukesha und Whitewater benutzen möchten. Auf den vier Klorollenhaltern kleben schwarze, geprägte Kunststoffetiketten mit der Aufschrift, ‚red‘, ‚black‘, ‚white‘ und ‚pale‘ – rot, schwarz, weiß und fahl. Ein Zitat an die biblische Erzählung der Apokalypse, in der die vier apokalyptischen Reiter erscheinen, um die Menschheit heimzusuchen.

Vier silberne Klorollenhalter, teils mit, teils ohne Papier mit Aufklebern white, red, black und pale.
Das Kunstwerk ‚Apocalyptic Riders‘ von Francis H. Hennessey im WC von Joes Inn (Wisconsin).

Zugegeben, die Interpretation der apokalyptischen Reiter als Klorollenhalter ist zweifelsohne neu. Die Kunstwelt ist sich einig: Hätte Francis H. Hennessey dieses Kunstwerk in New York, Mailand, Paris oder London realisiert, so wäre er wahrscheinlich zu großem Ruhm gelangt. „Im Klo von Joes Inn verkommt die Installation leider zu einem billigen Scherz“, schreibt Kunstkritiker Dupont Marsh in einem Artikel für den MudArt Chronicle.

Auch diese Geschichte ist im Grunde nicht bemerkenswert. Sie wäre nie geschrieben worden, hätten nicht MudArt Künstler Heiko Moorlander bei einem Stopover auf dem Weg zur ‚Badger State MudArt Convention‘ Francis H. Hennesseys apokalyptische Klopapierrollenhalter als Inspiration gedient für sein preisgekröntes  Kunstwerk Apokalypse.

Skywalk

Die beiden unteren Drittel des Bildes zeigen eine aufgerissene Erdmiete mit den Spuren von Baumaschinen und einer Pfütze. Wie junges Leben spriest an der Abbruchkante ein schmaler Streifen Gras, über dem sich vielstöckige Miteshäuser im Hintergrund in einen milchig weißbläulichen Himmel recken.

Angst? Ist es das? Wenn die Kälte durch die Sohlen kriecht und sich Zentimeter um Zentimeter die Beine hocharbeitet bis zu den Knien und über die Oberschenkel hinaus weiter bis zum Bauchnabel, wo sie im Bauch spielt, die Blase auskühlt und sich ein dringendes Bedürfnis einstellt und du auf der Stelle trittst, so gut es denn möglich ist in der Angstkältehölle. Die Fußspitzen ragen ein paar Zentimeter über den Betonsockel. Den Rücken presst du an die Wand, hältst den Kopf gerade. Die Arme baumeln rechts und links. Wenn du sie vor der Brust verschränkst, um dich zu wärmen, gerät dein Körper in Schieflage. Du könntest abstürzen. Unter den Fußspitzen ist vier Stockwerke nichts. Bis zum Pflaster des Schwarzen Turms würdest du vorbei an den Wohnungen der Wiederkehrs und der Ochsners stürzen und weiter fallen vorbei an den weiß verklebten Fenstern der Massagepraxis im ersten Stock, bis du vor dem Schaufenster des Juweliers aufschlagen würdest. Dann wärst du vermutlich tot.

Die beiden unteren Drittel des Bildes zeigen eine aufgerissene Erdmiete mit den Spuren von Baumaschinen und einer Pfütze. Wie junges Leben spriest an der Abbruchkante ein schmaler Streifen Gras, über dem sich vielstöckige Miteshäuser im Hintergrund in einen milchig weißbläulichen Himmel recken.
Heik Moorlanders Kunstwerk Skywalk zwischen den Gemeinden Hausen und Windisch im Schweizer Aargau.

Ausgerechnet in der kleinen, ordentlichen Schweiz, in der die Wege meist befestigt, gerade, sicher und unerbittlich sind schuf Heiko Moorlander anlässlich der dritten internationalen MudArt-Biennale im Aargauer Birrfeld dieses irritierende Kunstwerk. Noch immer ist unklar, woher der Ausnahme-MudArtist den Mut nahm, ein Werk von solch unglaublicher Intimität zu schaffen, das tief blicken lässt in die Seele des kleinen Jungen, der er einst war – oder auch nicht? Alles nur Show?

„Das rätselhafte ‚Kunstwerk‘ lässt viele Fragen offen […]“, so der MudArt-Kritiker Frank Beckebiehl in einem Artikel des Brugger Schlammboten, „Moorlander zieht alle Register der feinen Künste und ist sich auch nicht zu schade, im Baukasten des Surrealismus zu wildern. Wie willkürlich durcheinander geworfene Knochen, die nicht einmal ein Andalusischer Hund mehr ins Maul nähme, wirkt das Ensemble, das eines Teilnehmers unserer schönen internationalen Mudart-Biennale nie und nimmer würdig ist“.

Trotz oder gerade wegen des Verrisses und der unverhohlenen Hasstirade Beckebiehls wurde das Kunstwerk durch eine nicht genannt werden wollende Lysser Stiftung in eine Privatsammlung angekauft.

Der Künstler selbst sah den Eklat gelassen: „Was solls, die Fonduepackung ist gelutscht. Ich bin höchst zufrieden. And always think about, guys, it’s MudArt, es ist was es ist, sprach der Bagger … hätte hätte Caterpilarkette …“

Wir wissen nicht, worauf der Künstler hinaus wollte, aber vermutlich war es einfach nur ein weiterer, gebetmühlenhafter Versuch, das Credo der MudArt hochleben zu lassen.

‚Selfsupported, free, neither a fence nor a frontier‘

 

Melting Away

Blick auf eine Traktorspur, die in sanfter linksbiegung über einen Acker mit Schneeplacken führt.
Blick auf eine Traktorspur, die in sanfter linksbiegung über einen Acker mit Schneeplacken führt.
Szene aus der Moorlander-Fimdoku Melting Away – Die Erde unter Berlin.

Als sich die ersten Farben aus dem Grau der Nacht lösen, mag ungewiss viel Zeit verstrichen sein. Das alltäglich stattfindende Rund des Planeten auf dem Weg um sich selbst und die rasante Fahrt, die der Planet im Jahresrund um die Sonne absolviert, das war ihm klar, nimmt man als kleiner, unbedeutender Mensch nie wahr. Mit zusammengekniffenen Augen schaut er zum Horizont, der sich hellrosa gefärbt hat und sich gegen Zenit im Blau des Universums verliert. Kalt muss es sein, da draußen, denkt er. Unendlich kalt. Null Kelvin, um es einmal in von Menschen definierten Werten auszudrücken. Kaum kneift er die Augen zu, kaum öffnet er sie wieder und das Rosa wechselt zu Orange, das Blau blaut und blaut, bis es schließlich im milchigen Weiß des aufsteigenden Dunstes des nahegelegenen Bachs kollabiert. Es ist kalt auf dem Planeten. Noch! Denkt er. Vielleicht der letzte Winter, der den Namen Winter verdient. „Im Sommer haben wir hier 45 Grad!“, hallt das Wort einer bibeltreuen Künstlerin nach, die er am Tag zuvor traf. Da wühlte er gerade im Schlamm. Schuf dieses Kunstwerk. „45 Grad, stellen sie sich das mal vor, alles wird brennen und genauso steht es auch in der Bibel. Die Apokalypse naht.“ Ein Placken Schnee schimmert auf dem winterfahlen Acker. Aus dem Grau der Nacht tritt das Gelb des Lehms zu Tage, dem Hauptbestandteil dieser Erde, dieses Fleckens ‚Leinwand‘, den er am Tag zuvor bearbeitet hat. Die Kurve der Spur folgt einer nicht näher bestimmten mathematischen Formel; sie löst sich von der angestrebten Route, strikt geradeaus, und macht einen nonchalanten Schlenker. Nichts deutet auf eine Absicht hin. Doch genau das ist es. Es gibt keine Zufälle, denkt er. Weiß er! Alles, was der Mensch verändern kann, wird er verändern. Er steigt ein, startet den Motor und legt den Rückwärtsgang ein.
(Aus dem Filmskript ‚Melting Away – Die Erde unter Berlin‘, Moorlander-Biografie von Wim Wenders).

Die Dreharbeiten zu der Dokumentation finden derzeit weltweit an verschiedenen Orten satt. Die beschriebene Szene wurde in den lehmigen Böden der Südwestpfalz, Heiko Moorlanders ehemaliger Heimat, gedreht.

The Road Is Gonna End In Me

Blick entlang einer Teerstraße auf eine beigefarbene Spur, die in der Bildmitte endet. Im Vordergrund sieht man den Schatten des Fotografen, im Hintergrund, rechts am Straßenrand winzig ein PKW.

„D’ailleurs c’est toujours les autres qui meurent“

Dieses Zitat (Im übrigen sind es immer die anderen, die sterben), die Inschrift des Grabsteins Marcel Duchamps, steht signifikant für eine Serie endzeitlicher Kunstwerke, in denen MudArtist Heiko Moorlander sein zwiespältiges Verhältnis zum Tod thematisiert. Oft sind es Mauern oder Erdwälle, auf die er in virtuoser Weise Spuren zuführt, die abrupt enden, Pfade aus Gummi und Dreck, die im Nichts verschwinden und manchmal auch das Hindernis zu durchdringen scheinen.

Die endzeitlichen Schlammkunstwerke lassen sich teilweise durch am eigenen Leib erfahrenes Leid erklären – zu einem großen Teil aber stünde hinter „diesem Endzeitgebaren der feinen Schlammkünste“ […] „ein kommerzielles Interesse, das dem Zeitgeist im Zeichen der Klimakatstrophe willfährig Nahrung liefert“. So der MudArt-Kritiker Frank Beckebiehl in einem Leitartikel des Brugger Schlammboten.

Blick entlang einer Teerstraße auf eine beigefarbene Spur, die in der Bildmitte endet. Im Vordergrund sieht man den Schatten des Fotografen, im Hintergrund, rechts am Straßenrand winzig ein PKW.
Heiko Moorlanders MudArt Kunstwerk ‚The Road Is Gonna End In Mee‘ ziert den Dezember des Kalenders 2019.

‚The Road Is Gonna End In Me‘ findet sich zu Füßen des Chaisachers, eines kleinen Berges im Schweizer Aargau. Das zittrige, fast unsichere ‚Schriftbild‘ der Spur ist längst zu einem Markenzeichen geworden, lässt den Rauhbein so menschlich wirken und verdeutlicht den tieferen Sinn hinter dem Werk: Wir alle sind vergänglich. In jedem von uns endet irgendwann eine Straße. Für immer.

Into Jammertal

Zwei Drittel matschige, abschüssige Ackerfläche vor im Nebel versinkenden Pappeln. Eine blassblaue Spur wässrigen Untergrunds schlängelt sich zum Horizont

Da ist nichts. Nur noch Nebel. Eine dichte, weiße, watteähnliche Substanz liegt über dem Land. Zum Schneiden nah. Eben noch starrtest du in das Loch, in das man die leere Urne deiner Mutter versenkte, die sorgfältig gefaltete US-Flagge dazu legte, ein paar patriotische Worte zum Besten gab. Man betete und ging über zum Tagesgeschehen. So einfach es schien. So offiziell, sauber, geleckt und klar. Doch was blieb, in dir persönlich, ganz tief, nie und nimmer auslöschbar, war die Ungewissheit.

Die Ungewissheit ist genau jener Zustand, dem man mit dem symbolischen Akt der Beerdigung einer leeren Urne ein Ende zu setzen versuchte. Die Ungewissheit ist der Zustand, der dich seither beherrscht. Sie begleitet dich auf all deinen Wegen, seien sie auch noch so schlammig. (Heiko Moorlander, Expeditionen ins Erdreich (unveröffentlicht)).

Stets sind es Grenzgänge, die den Mudart-Künstler Heiko Moorlander zu ganz besonders eindrucksvollen Schlammkunstwerken inspirieren. Besagtes letztes Gebet am leer bleibenden Grab seiner Mutter liegt schon fast zwei Jahrzehnte zurück. Der Künstler, damals noch ein junger Mann, kehrte nie zurück auf den Militärfriedhof der einstigen US-Base Zweibrücken. Den Moment jedoch zwischen There ’n‘ Theire, wie Moorlander in einem Interview mit Kulturjournalist Ed Korman sagte, der Moment prägte ihn. So trage er seither stets ein Gutteil Tristesse mit sich auf dem fein arrangierten Teller der Ungewissheit.

Poesie und Wahnsinn und schwere, dieselgetriebene Maschinen mit Ballonreifen. Diese brisante Mischung aus Elementen, die dem in normalen Bahnen denkenden und fühlenden Menschen so ganz und gar nicht zusammenpassen wollen, sind es, die Moorlanders Kunst so einzigartig machen.

Zwei Drittel matschige, abschüssige Ackerfläche vor im Nebel versinkenden Pappeln. Eine blassblaue Spur wässrigen Untergrunds schlängelt sich zum Horizont
Das Novembermotiv der Moorlander-Kalenders 2019 zeigt die Vorstudie zu einer Schlammszene im Jammertal im zweibrücker Ortsteil Ernstweiler. Hier verbrachte Heiko Moorlander seine Kindheit.

Mit Into Jammertal liefert Moorlander eine Studie, die zum Ziel hat, ein ultimatives Schlammkunstwerk zu installieren auf dem kleinen amerikanischen Ehrenfriedhof im kleinen pfälzischen Städtchen Zweibrücken, das einst für wenige Jahre seine Heimat war. Offizielle Gesuche des Austroamerikaners, den Ehrenfriedhof in ein Schlammkunstwerk zu verwandeln waren bisher alle vergeblich. Mehr noch, die Aktion der Vorstudie und der Hinweis auf das Vorhaben, brachten Moorlander und sein Team in einige Schwierigkeiten. ‚Leg Dich nicht mit denen an‘, warnte 2016 sein Freund, der Wiki-Leaks-Gründer Julian Assange bei einem Treffen in der Equadorianischen Botschaft in London. Wenn einer um die Macht und die unerbittliche Rachsucht der Mächtigen weiß, dann er.

The Jammertal Cemetary ist ein Kuriosum und weltweit wohl der einzige US-Militärfriedhof, auf dem sich kein einziger Leichnam befindet. Nicht nur das Urnengrab von Lt. Collonel Louise  Priszilla Moorlander ist leer, sondern alle Gräber. Scheinbeerdigungen in der Nullarbor-Ebene aus dem Ruder gelaufener geheimdienstlicher Einsätze. Schlichte Plaketten mit Namen und Dienstgraden der vermeintlich Verstorbenen. Der junge Moorlander handelte sich einige Scherereien ein, als er sich in der lokalen Presse im Zweibrücker Landboten kurz nach der Beisetzung sehr ungeschickt über die seiner Meinung nach geheuchelten, einzig dem Zwecke der Vertuschung dienende Zeremonie äußerte.

Düsteres Bild eines Stachedrahtzauns aus der Froschperspektive aufgenommen. Im Hintergrund ein Strommast und starke Vignettierung in den Bildrändern.
Die alten militärischen Gelände rings um die ehemalige Vier-Garnisonen-Stadt Zweibrücken zeigen heute noch ihr abweisendes Gesicht.

Seither ranken sich viele Verschwörungstheorien um den ‚Impossible Cemetary‘ in dem streng bewachten Areal des Zweibrücker Jammertals.

Doch zurück zur Studie ‚Into Jammertal‘. Kulturjournalist und Mudart-Experte Ed Korman beschreibt die Studie wie folgt:

Ein Sehnsuchtswerk, zweifellos. Der für immer vergebliche Versuch des Künstlers, einen Nexus zu passieren, der die Grenze zwischen Gewissheit und Ungewissheit überschreitet, der ihn in die Lage versetzt, die Welt diesseits und jenseits des ‚Lochs‘ zu begreifen, der ihm endlich Gewissheit gibt über das wahre Schicksal seiner Mutter,  die seit einem geheimdienstlichen Einsatz in Kolumbien vor fast zwei Jahrzehnten vermisst wird. Und dennoch höchst offiziell mit allen Ehren tief im pfälzischen Lehm beigesetzt wurde. Dieses Paradoxon zu verkraften, dürfte wohl ähnlich verstörend sein wie der Standort der Studie für ‚Into Jammertal‘ weit weit entfernt vom geplanten Kunstwerk auf einem dauerhaft künstlich beregneten, mit Schlamm und Lehm aus der Pfalz bedeckten Arreal in der Mojave-Wüste, irgendwo im Niemandsland zwischen Kalifornien und Nevada. Das I-Tüpfelchen der Ironie: Der echte Friedhof liegt am Ende der Zweibrücker California-Straße irgendwo im Niemandsland zwischen Saar und Pfalz.

‚Into Jammertal‘ ist das Novemberblatt des Kalenders Moorlander 2019. Der Kalender Moorlander 2020 ist hier erhältlich. Auch dieser Kalender ist wie sein Vorgänger als kombiniertes Hard- und Software-Projekt ausgelegt. Auf den A4 großen Kalenderblättern befinden sich QR-Codes, mit denen man die Direktlinks der Beiträge in diesem Blog erreicht. Monatlich werden die Geschichten freigeschaltet.

Uncle Tom’s Hut

Im unteren Drittel des Bildes führt eine zerfahrene, matschige Fläche auf ein wenige Grün zu, aus dem sich eine alte, aus Sandsteinen gemauerte Scheune erhebt.

Ach wenn es doch so einfach wäre: Ein Gabelstapler, eine Müllkippe, meinetwegen noch eine räudige Ratte und jede Menge Dystopie. Damit könnte man leben, zur Not. Wenn nur nicht dieser leidige Konflikt wäre, der sich täglich neu aus dem Weltschmerz gebiert.

Im unteren Drittel des Bildes führt eine zerfahrene, matschige Fläche auf ein wenige Grün zu, aus dem sich eine alte, aus Sandsteinen gemauerte Scheune erhebt.
Den ‚Tausend Sklaven der Freiheit‚, die nicht wahrnehmen, dass sie Kraft ihres Willens zum Konsum, überhaupt Sklaven sind, ist dieses Schlammkunstwerk gewidmet.

Dass Heiko Moorlander unter dem widrigen Zustand unserer Welt leidet, ist seit Jahren hinlänglich bekannt. Immer wieder kommt es zu Abstürzen, entgleist der ‚Mudboy‘, benimmt er sich daneben, eckt an. Manchmal resultiert daraus große Kunst. Dann gelingt es dem ‚Jungen mit den Boliden‘ (sein Indianischer Name sei Der mit den Pferdestärken tanzt), sich voll und ganz ‚zu erden‘ und dann entstehen die großen, epischen Kunstwerke als scheinbar unvermeidliche Verletzungen eines fragilen Planeten.

Niemand sollte so reich sein, dass er einen anderen Menschen kaufen kann. Und niemand sollte so arm sein, dass er sich an einen anderen Menschen verkaufen muss. Diese Doktrin schwingt mit, wenn der ‚Mudboy‘ – augenscheinlich selbst Millionär, dank des Verkaufs seiner grandiosen Kunstwerke an ein internationales Sammlerklientel – zu seinen Wurzeln zurück kehrt und ohne jegliche finanzielle Hintergedanken an einem Kunstwerk arbeitet.

Mit Uncle Tom’s Hut schuf er in den Außenbezirken des pfälzischen Dörfchens Großbundenbach  ein Monument von außergewöhnlicher Brisanz im Vorgarten eines einfachen Landwirts, der durch intrigante Machenschaften seinen Besitz verlor.

Es ist nicht bekannt, ob das Werk verkauft wurde, ob es den Weg in eine Kunstsammlung fand. Im Fokus stand nicht Geld, noch Macht, noch Ansehen, sondern ein unscheinbarer Fingerzeig, der uns alle anhalten sollte, inne zu halten und nachzudenken über das Grundprinzip der Sklaverei. Mitnichten ist die Sklaverei in unserer Zeit abgeschafft. Mitnichten lebt ein jeder Mensch auf Gottes Erden ein würdiges Leben. Mitnichten hat Gerechtigkeit den Platz der lange geübten Selbstherrlichkeit der Wenigen eingenommen und mitnichten blüht uns allen, wievielen Milliarden Menschen, ein glückliches Leben.

Riskant und ebenso mutig ist daher dieses Kunstwerk, das uns zu denken geben sollte. Zu denken, ob wir nicht Sklaven der Freiheit sind, die sich freiwillig unterwerfen, um vielleicht auch irgendwann einmal ein Stückchen dieses Mythos zu ergattern, des Mythos der Gleichen unter gleichen, die einander auf Augenhöhe begegnen.

Da spielt es keine Rolle, dass der Künstler hoch oben in der Führerkabine seines 1998er Allgaier Allrad behäbig aber entschlossen für Freiheit und gleiche Chancen weltweit für alle Menschen im Lehm der Sickinger Höhe wühlte.

Der Erlös durch den Verkauf des Kunstwerks kam einer Stiftung zu Gute, die sich gegen Ungerechtigkeit, Enteignung, moderne Sklaverei, und für ein friedliches Miteinander einsetzt und deren erklärtes sekundäres Ziel es ist, sich selbst aufzulösen, sobald sie ihr primäres Ziel erreicht hat.

Aliens Took My Truck Away

Ein bräunliches Bild einer Marschlandschaft, durch die eine tiefe Schlammspur Richtung Horizont zieht.
Ein bräunliches Bild einer Marschlandschaft, durch die eine tiefe Schlammspur Richtung Horizont zieht.
Verschwörung oder nicht? Trunkenheit? Drogen? Gedächtnislücke? Kurz vor Beginn des Senkelteicher MudArt-Treffens im Saarland steht Moorlander wie mit heruntergelassenen Hosen da. Vom Truck keine Spur. Nur eine breite Schneise der Verwüstung führt durch den ewigen Schlamm des Bliesgaus bis zum Horizont.

Von Heiner Momsen.

Die erste Begegnung mit dem Künstler Heiko Moorlander. Es ist Spätsommer und die Sonne scheint mild. Wer hier einen Künstler mit Pinsel und Leinwand erwartet, irrt sich gewaltig. Denn Moorlander, dessen Vorfahren aus Moorland am Senkelteich stammen, arbeitet mit großem Gerät. Mit Landmaschinen oder Lastkraftwagen malt er seine Kunst in wahrsten Sinn des Wortes tief in den Boden. Er hat die so genannte Mud-Art erfunden.
In den USA soll er berühmt sein, hierzulande kennt ihn kaum einer. Was vielleicht daran liegen mag, dass er in Deutschland und Europa nur winzige Kunstwerke, quasi Petitessen schafft. In Übersee stehen ihm weit eindrucksvollere Malwerkzeuge zur Verfügung. Etwa der Big Bud 16-V 747, der größte Schlepper der Welt steht in seiner Garage, erzählt er begeistert. Oder ein besonders edles Stück, der John Deere 9630, Spitzenprodukt der Traktorenproduktion. Highlight und Erzeuger exquisiter Arbeiten, der Lamborghini R8, ein Prachtstück auch für den Sonntagsausflug querfeldein.
Als wir ihn in der Nähe seiner ehemaligen Heimat Zweibrücken treffen, muss er sich mit deutlich kleinerem Gerät abfinden. Der mit einer Galaxy der US Airforce ins nahegelegene Ramstein eingeflogene Big Bud ist am Morgen vor dem Mud-Art Treffen spurlos verschwunden und lässt Fragen offen, die an Verschörungstheorien erinnern: Haben Aliens das viele Tonnen schwere Fahrzeug entführt? Immerhin gelang es dem Ausnahmekünstler, kurzfristig einen Porsche aufzutreiben. Nur ein Abklatsch dessen, was er gewohnt ist. Dennoch will Moorlander auch hier Kunst schaffen. So wie beim vorherigen Kalenderbild, für das er eigens gegen die Wand gefahren ist.
Typisch und unverkennbar seine Linienführung, fast exakt, aber nur fast. Die kleinen Abweichungen sorgen beim Betrachter für die notwendigen Irritationen, um einen Prozess der Infragestellung einzuleiten. Doch bei diesem Werk wird man an seine Wahrnehmungsgrenzen gebracht. Welche Linienwelten warten hinter der Mauer?
Heiner Momsen, Senkelteicher Tageblatt